Streit um Geld ist der häufigste Grund, warum Beziehungen zerbrechen. Was du konkret tun kannst, damit Geld nicht zum Liebeskiller wird.

Wäre es für dich ein Trennungsgrund, wenn der Partner nicht gut mit Geld umgehen und haushalten könnte? Tatsächlich kriegt sich fast jedes dritte Paar regelmässig wegen Geldfragen in die Haare. An jeder dritten Trennung sind Geldsorgen schuld.

Kein Wunder also, dass sich viele Paare fragen, wie sie das Thema Geld in der Partnerschaft am besten regeln können.

Die folgenden Anti-Streit-Tipps können dabei helfen, dass es nicht mehr zu Streit wegen Geld in der Beziehung kommt.

Über Geldthemen reden ist das A und O

Jeder bringt seine eigene Finanz-Biografie mit in die Beziehung. Dass zwei auf die gleiche Art mit Geld umgehen, ist relativ unwahrscheinlich. Schlimmer noch, oft ziehen sich gerade die Gegensätze an. Trotzdem wird über Geld in Beziehungen immer noch viel zu wenig geredet. Aber wer schweigt, schafft Unsicherheiten und schürt Ängste. Denn die Einstellung zum Geld ist bei Mann und Frau meist sehr unterschiedlich: Männer sind risikobereiter, Frauen mehr am Nestbau interessiert. Es ist also nicht weiter verwunderlich, dass der Umgang mit Geld bei vielen Paaren oft eines der grössten Streitthemen ist.

Der erste wichtige Schritt ist, Geld-Konflikte offen anzusprechen und natürlich Kompromisse zu suchen. Wer regelmässig über Geld spricht, schafft Nähe und Vertrauen.

1. Anti-Streit-Tipp: Aufschreiben, was beide brauchen

Klingt unromantisch? Klar, schafft aber auch emotionale Sicherheit. Setzt euch in Ruhe zusammen, legt Wünsche, Einnahmen und Ausgaben fest und plant – unbedingt und nach Möglichkeit auch schöne Dinge.

Für den Überblick bei alltäglichen Ausgaben hilft ein Haushaltsbudget oder für Paare, die zusammenziehen, ein gemeinsames Konto, von dem alle gemeinsamen Ausgaben (z. B. Miete, Lebensmittel, Urlaub) bezahlt werden. Zusätzlich unbedingt für jeden ein eigenen Konto für ganz persönliche Wünsche.

Auch über Hobbys darf in diesem Zusammenhang durchaus gesprochen werden, denn vielleicht hat der eine ein kostspieligeres Freizeitvergnügen. Hier ist also Augenmass und Ausgleich gefragt.

2. Anti-Streit-Tipp: Auf ein gemeinsames Ziel sparen

Eine Weltreise, ein eigenes Häuschen oder ein neuer Fernseher? Geld ist auch zum Geniessen da. Gemeinsame Sparziele tun der Liebe richtig gut. So kann ein kleines Geldpolster, das man zusammen anlegt, auch zusammenschweissen. So ein Puffer gibt Sicherheit, hält Sorgen klein, schafft Vorfreude.

3. Anti-Streit-Tipp: Finanzielle Gleichberechtigung einfordern

Nur in jeder vierten Beziehung verdienen beide Partner gleich viel. Geschlechtsbedingte Lohnungleichheit bzw. Einkommenslücke ein gesellschaftliches Problem und wird vor allem durch die unbezahlte Care-Arbeit aufrechterhalten.

Gerade wenn ein Ehepartner kein Einkommen hat, muss das adressiert werden. Denn auch demjenigen, der sich um Haushalt und Co kümmert, steht Geld zu. Niemand sollte seinen Partner da anbetteln müssen. So können beispielsweise fünf bis sieben Prozent des Haushalts-Nettoeinkommens eine angemessene Kompensation für die geleistete Care-Arbeit sein. Auch hier ist miteinander reden wieder das A und O.

4. Anti-Streit-Tipp: Niemals finanziell abhängig werden

Zwei von drei Frauen ist finanzielle Unabhängigkeit total wichtig für eine glückliche Partnerschaft. Trotzdem überlässt fast jede Dritte das Thema Altersvorsorge dem Partner. Vorsicht: Bei blindem Vertrauen drohen finanzielle und damit auch seelische Abhängigkeit.

Auch hier gilt es, Fragen zu stellen und aktiv zu werden. Reicht uns das Geld im Alter, bin ich im Fall einer Trennung abgesichert? Ist das geklärt, entspannt sich das Zusammenleben und es kommt nicht zu Streit wegen Geld.

5. Anti-Streit-Tipp: Klar zeigen, dass Geiz verletzt

Wer liebt, verliebt sich nicht in Geld, denn das macht die Seele nicht reich. Aber Knausrigkeit nervt schon: 80 Prozent der Frauen schreckt Geiz bei einem Partner ab. Über jeden Einkauf Rechenschaft ablegen zu müssen, gibt dem Partner das Gefühl, nicht wertgeschätzt zu werden. Und knausert der Partner auch noch bei Trinkgeld oder beim Abendessen mit Freunden, ist das entsetzlich peinlich.

Versuchen Sie dem (geizigen) Partner zu erklären, warum Geldausgeben sogar reicher machen kann. Wer grosszügig ist, zeigt ein weites Herz, ein offenes Gemüt. Das schafft Sympathie, Freunde und Glück

6. Anti-Streit-Tipp: Herzensgeschenke überreichen

Es kommt nicht darauf an, wie teuer ein Geschenk war – aber wer seinen Liebsten beschenkt, zeigt auf materiellem Wege «Du bist mir wichtig». Und nicht nur beim Beschenkten, sondern auch beim Gebenden werden viele Glückshormone ausgeschüttet.

Erfülle dem/der Liebsten ruhig mal einen kleinen Wunsch oder überrasche ihn/sie mit einem persönlichen Geschenk.

Du bist nicht alleine

Es gibt viele verschiedene Geldstile und du solltest nicht erwarten, dass der andere einen ähnlichen hat. Aber auch verschiedene Typen können miteinander einen lebbaren Geldstil erarbeiten. Dazu gehört auch zu lernen, mit Differenzen zu leben und vor allem Geld-Konflikte offen anzusprechen. Denn regelmässig über Geld zu sprechen, kann Nähe und Vertrauen schaffen und so werden Finanzen zu einem Thema, das die Liebe sogar stärken kann.

Namasté

Dominique Raymond Rychner Coaching Zürich - moneysmart & beziehungsweise

Dominique-Raymond-Rychner-Life-und-Business-Coach-Zuerich

Über den Autor

Dominique Raymond Rychner ist CEO und Partner bei einer international tätigen Wirtschaftsboutique sowie systemischer Transformationscoach. Er ist Vater von zwei Teenagern, glücklich geschieden und bietet Live- oder Online-Coachings, Kurse und Seminare für Männer, Frauen, Paare, Familien und Unternehmen im Bereiche der Persönlichkeitsentwicklung sowie der Stärkung der Finanzintelligenz an. Er bringt über 25 Jahre Erfahrung in Beratung und Training mit. Das Credo seiner Arbeit lautet: "Lebe moneysmart und beziehungsweise – für ein Leben voller Selbstbestimmung und Freiheit."

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