7 Wege zum Glück dank Acceptance and Commitment Therapy» (ACT)

Die meisten Menschen wollen rund um die Uhr glücklich sein. Und das möglichst ohne Anstrengung. Auch von Schmerzen wollen sie nichts wissen: Wer glücklich ist, hat keine Schmerzen! Oder umgekehrt: Wer Schmerzen hat, kann nicht glücklich sein! Diese Lebensphilosophie kann nur schiefgehen: «Wer dem Glück hinterherrennt, läuft garantiert daran vorbei!»

Wir alle haben Themen, die uns von unserem Weg zum Glück abbringen. Oder in die falsche Richtung laufen lassen. Ich gehe zum Beispiel Konflikten gerne aus dem Weg. Sowohl den kleinen im Alltag wie den grossen in der Beziehung. Ich passe mich lieber an und stelle die Menschen zufrieden. Lange Zeit glaubte ich, dass ich so alle glücklich machen würde. Ich weiss: Mit dieser Einstellung bin ich nicht allein. Doch sie führt auf direktem Weg in eine Falle!

Ohne Konflikte können wir uns nicht kennenlernen und verstehen, was uns wichtig ist: Wir tun alles für eine vermeintliche Harmonie. Doch diese Pseudo-Harmonie vergiftet uns. Denn wir müssen uns immer wieder verstellen und klein machen. Im Moment lerne ich gerade, meinen unangenehmen Gefühlen Platz zu machen und zu akzeptieren, dass sie da sein dürfen. Das ist unangenehm für mich. Aber wenn ich es schaffe, meinen Gefühlen Ausdruck zu verleihen, kann ich mich und andere besser verstehen und besser mit ihnen kommunizieren. Das ist eine Lektion aus der «Acceptance and Commitment Therapy», kurz ACT.

7 Wege zum Glück

Wer glücklich sein will, muss das Leben fühlen, wie es ist: mal ärgerlich, mal fröhlich, mal traurig: Wirf dich ins Leben und schau nicht am Strassenrand zu, wie das Leben an dir vorbeizieht und deine Pläne verwelken.

Diese sieben Lehren aus der ACT helfen dir, auf deinem persönlichen Weg zum Glück voranzukommen:

1. Übernimm Verantwortung für dich und dein Leben

Eine solche Prägung sitzt tief. Die gute Nachricht: Unser Gehirn kann jederzeit dazulernen! Wir können unsere Überzeugungen ändern, indem wir das Erlernte mit einem alternativen Programm überschreiben. Dazu muss man sich klarmachen, dass negative Glaubenssätze nichts über uns selbst aussagen. Sie spiegeln lediglich die Haltung unserer Eltern wider. Psychologen sprechen in diesem Zusammenhang von «Introjektion». Das bedeutet: Eine Person hat eine fremde Anschauung verinnerlicht!

2. Gib deinen Gefühlen Raum

Gib deinen Gefühlen Raum. Lass sie atmen und schau, was passiert. Gefühle wollen gefühlt werden. Sie wollen durch uns hindurchgehen und mögen es nicht, wenn sie dabei gestört werden. Gefühle werden grösser und stärker, wenn man sich gegen sie wehrt!

3. Dein Glück ist ganz nah

Dein Glück liegt direkt vor dir! Richte deine Aufmerksamkeit auf das, was dir gefällt. Was ist dir wichtig? Wer ist dir wichtig? Wofür bist du dankbar? Hole mehr von dem, was dir ein positives Gefühl gibt, in dein Leben. Sei bereit, auch negative Gefühle zu erleben. Du willst ein toller Künstler sein? Dann gehört die Bereitschaft dazu, auch mal Angst zu haben. Denn, das, was wichtig ist in unserem Leben, ist mit den stärksten Gefühlen verbunden. Der Verlust unserer Eltern zum Beispiel. Wenn du Angst, Scham oder Traurigkeit verspürst, heisst das eben auch, dass du etwas erlebst, was wichtig für dich ist.

4. Mach kleine Schritte

Der Weg zum Glück ist kein Wettrennen. Es geht nicht darum, wer als erstes «im Ziel» ankommt. Es geht vielmehr darum, jeden Tag einen kleinen Schritt in die richtige Richtung zu machen. Dabei zählt jeder Schritt. Egal, wie klein er ist. Auf deinem Weg wirst du vielen Menschen begegnen. Manche sind hilfreich und gehen ein Stück mit dir, andere lässt du besser zurück. Und wenn du angekommen bist, wirst du vielleicht merken, dass es nicht wichtig ist anzukommen, sondern, dass das Glück im Gehen selber liegt. In den kleinen Schritten, die du täglich machst.

5. Bleib in Verbindung

Setz dich in Verbindung mit Menschen. Wir brauchen sie wie die Luft zum Atmen. Jeder Tag gibt dir die Chance, mit Menschen in Kontakt zu treten, die dir wichtig sind. Hast du einem dieser Menschen heute schon eine Nachricht geschrieben? Hast du heute schon einem Menschen gesagt, wie wichtig er für dich ist? Probiere es aus und schau, was passiert!

6. Tritt einen Schritt zurück

Oft stehen uns unsere Gedanken im Weg. Sie lassen uns Dinge tun, tun, bei denen wir uns später fragen, warum wir das so gemacht haben. Worte sind Worte. Sie haben keine Macht über dich. Du allein bestimmst, was du tust und was nicht.

Wir haben gelernt, dass Worte uns helfen, den Alltag zu verstehen und Lösungen zu finden. Worte schneiden uns aber auch von Erfahrungen ab. Denn Worte sind nicht das gleiche wie die Erfahrung selbst. Eine Achterbahn zu fahren, ist etwas anderes, als über eine Achterbahnfahrt zu sprechen. Aber Worte schaffen es, so zu tun, als seien sie die Erfahrung selbst. Bekanntes Beispiel: Denke an eine schöne, gelbe Zitrone. Schneide sie auf und rieche ihren frischen Duft. Spürst du, wie sich der Speichel in deinem Mund mit jedem Wort vermehrt?

Die Macht der Worte reicht weit. Worte saugen uns in Erfahrungen, die nicht präsent sind. Das ist Fluch und Segen zugleich. Segen, weil es ausreicht, wenn ich dir sage, dass du nicht über die Schienen gehen darfst, wenn ein Zug kommt. Du musst es nicht ausprobieren, um eine unliebsame Erfahrung zu machen. Fluch, weil Worte dich auch in unangenehme Situationen bringen können, die gerade nicht aktuell sind. Trotzdem verhältst du dich so, als seien sie in diesem Moment real.

Viele Menschen (unter anderem auch ich) haben bei solchen Gedanken die Tendenz, die Situation zu verlassen und etwas anderes zu tun. Das ist die Macht der Gedanken. Im Alltag sind es die kleinen Dinge, denen wir aus dem Weg gehen. Je mehr du fliehst und die vermeintliche Sicherheit (und das gefühlte Glück) wählst, umso mehr wirst du ein Sklave deiner Gedanken und Ängste. 

Aus diesem Grund ist es wichtig, einen Schritt zurückzutreten und dich von deinen Gedanken zu befreien. Schau, was dir in dieser Situation wirklich wichtig ist. Was bedeutet es langfristig, wenn du deiner Angst oder deinen unangenehmen Gefühlen in diesem Moment nachgibst? Manchen Menschen hilft es, ihre Gedanken mit einer hohen, lustigen oder tiefen Stimme laut auszusprechen. Auch das Aufschreiben von Gedanken kann helfen, Abstand zu gewinnen. Sei spielerisch mit deinen Gedanken und denke dir deine eigene Methode aus, die dir hilft, deine Gedanken nicht mehr so ernst zu nehmen.

7. Augen zu und durch!

Manchmal führt der Weg zum Glück durch schwierige Situationen. Wenn du etwas lernen willst, musst du dich in Situationen begeben, in denen du dich unsicher fühlst. Begib dich so oft wie möglich in Situationen, in denen du am liebsten davon laufen möchtest. Und halte die Situation aus. So lernst du, das Unangenehme auf deinem Weg zum Glück mit an Bord zu nehmen. Je öfter du das übst, desto sicherer wirst du. Und nichts wird dich mehr davon abhalten können, glücklich zu sein.

Spring hinein ins Leben!

Mach dich auf den Weg zum Glück. In das volle und ganze Leben mit all seinen Facetten. Und warte nicht, dass sich deine Träume von selbst erfüllen. Arbeite lieber daran, dass sie in Erfüllung gehen. Jeden Tag einen kleinen Schritt. So kommst du dem, was für dich wichtig ist, Schritt für Schritt näher. Das ist Glück. Hier zu stehen und zu sagen: Ich lebe und liebe mit ganzem Herzen!

Dominique-Raymond-Rychner-Life-und-Business-Coach-Zuerich

Über den Autor

Dominique Raymond Rychner ist CEO und Partner bei einer international tätigen Wirtschaftsboutique sowie systemischer Transformationscoach. Er ist Vater von zwei Teenagern, glücklich geschieden und bietet Live- oder Online-Coachings, Kurse und Seminare für Männer, Frauen, Paare, Familien und Unternehmen im Bereiche der Persönlichkeitsentwicklung sowie der Stärkung der Finanzintelligenz an. Er bringt über 25 Jahre Erfahrung in Beratung und Training mit. Das Credo seiner Arbeit lautet: "Lebe moneysmart und beziehungsweise – für ein Leben voller Selbstbestimmung und Freiheit."

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