Gute Vorsätze – so hältst du sie ein

Die zwölf Nächte zwischen Weihnachten und Dreikönigstag werden als «Rauhnächte» bezeichnet. Sie spielen in vielen europäischen Kulturen eine wichtige Rolle. Für mich ist die Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr die Zeit der Dankbarkeit, der Einkehr und der Verbundenheit. Ich nutze die Kraft der Rauhnächte, um zurück und um nach vorn zu schauen – und selbstverständlich fasse ich wie jedes Jahr in paar gute Vorsätze. Um diese Vorsätze auch tatsächlich in die Tat umzusetzen, nutze ich vier verschiedene «Tricks».

Viele Menschen fassen beim Jahreswechsel gute Vorsätze. Nur wenige halten sie auch tatsächlich ein. Das liegt unter anderem daran, dass sich die meisten Menschen mit zu vielen Vorsätzen oder zu hoch gesteckten Zielen überfordern. Neben zu vielen und zu unrealistischen Vorsätzen sorgt ein weiterer Grund dafür, dass aus guten Vorsätzen keine guten Taten werden.

Viele Zeitgenossen nehmen sich «einfach etwas vor» – ohne «mentale Tools» zu nutzen. Das macht die Sache doppelt schwierig. Wenn ich einen Vorsatz fasse, nutze ich die Macht der Rituale, um meine Ziele zu erreichen. Hilft das ausnahmsweise nichts, fasse ich mir einfach andere Vorsätze.

4 Tipps

Tipp Nr. 1:
Kleine Gewohnheiten

Meine Lieblings-Methode, um gute Vorsätze einzuhalten, sind «kleinen Gewohnheiten». Das Konzept kann ich mir leider nicht auf die Fahnen schreiben. Es stammt vom Wissenschaftler  P.J. Fogg. «Kleine Gewohnheiten» sind eine richtig gute Strategie. Ich nehme mir zum Beispiel vor, jeden Morgen ein Achtsamkeitstraining oder eine Meditation durchzuführen. Und was geschieht spätestens in der zweiten Woche? Ich bin am Morgen viel zu müde, um meinen Plan in die Tat umzusetzen! Ich schlurfe ins Bad und sage leise zu mir: «Ach, nein, heute lassen wir es ausnahmsweise sein. Morgen mache es dann ganz sicher wieder!» Doch am nächsten Morgen hat der innere Schweinehund bereits den nächsten Trick auf Lager, um mich von meinem Vorsatz abzubringen: Statt gleich mit dem Meditieren zu beginnen, scrolle ich erst einmal meine E-Mails durch. Das nimmt dann so viel Zeit in Anspruch, dass ich am Ende gar keine Zeit mehr zum Meditieren habe.

Bei den «kleinen Gewohnheiten» mache ich mir den Alltag zunutze: Ich nehme eine Gewohnheit, die ohnehin fest in meinem Tagesablauf verankert ist, und verbinden sie mit der gewünschten Tat. Dadurch schaffe ich eine sogenannte «Wenn-dann-Verknüpfung»: Wenn ich morgens zur Kaffeemaschine tappe und warte, bis sie aufgeheizt ist, scanne ich kurz die Befindlichkeit meines Körpers oder verbinde mich mit ein paar tiefen Atemzügen mit meiner Atmung. Der gleiche Trick funktioniert auch bei der Arbeit: «Wenn ich meinen Laptop hochfahre, schalte ich mein Mobiltelefon in den Flugmodus, damit ich nicht gestört werde und alle wichtigen Arbeiten bis zur Mittagspause erledigen kann.»

Tipp Nr. 2:
Regnose

Eine weitere, erfolgversprechende Technik, damit es mit den guten Vorsätzen klappt, ist die Regnose. Bei der Regnose geht es darum, sich einen Zustand in der Zukunft vorzustellen, den man erreichen möchte: «Ich führe die Beziehung, die ich schon immer führen wollte». «Ich bin an dem Ort, an dem ich schon immer leben wollte». Oder :«Ich liebe meine Arbeit und gehe in meinem Job auf». Damit die Regnose funktioniert, musst du dir den erwünschten Zustand ganz genau und mit allen Sinnen vorstellen.

Male dir den gewünschten Zustand in den schönsten Bildern aus und versuche, dich so zu fühlen, wie du dich in diesem Zustand fühlen würdest. Das Hirn hilft dir dabei. Denn es kann nicht zwischen «echter» und «gespielter» Situation unterscheiden. Dementsprechend akzeptiert es das «Gespielte» als «Wahrheit». In einem nächsten Schritt geht es um das «Reverse Engineering»: Du überlegst dir, welche Schritte du gemacht hast, um diesen Zustand zu erreichen. Mit diesen Schritten hast du eine perfekte Anleitung, wie du deine Ziele erreichen kannst.

Tipp Nr. 3:
Die 60-60-1-Methode

Wenn dir keine der bisher vorgestellten Methoden zum Umsetzen deiner guten Vorsätze gefallen hat, ist vielleicht die 60-60-1-Methode etwas für dich. Die Methode funktioniert so: Du blockst dir 60 Tage lang jeden Morgen 60 Minuten, um dich einer einzigen Sache zu widmen. Wenn du alleinerziehende Mutter mit zwei Kindern im Homeoffice bist, kannst du diese Methode auch auf 30-30-1 reduzieren. Wenn du Lust auf schnelle Erfolge hast, verkürzt du die Methode auf 15-15-1. Dann kannst du dir alle 15 Tage ein neues Ziel setzen und dich jeden Morgen einer neuen Sache widmen. Zum Beispiel Meditation, Powerwalk oder Yoga.

Ab 21 Tagen wird’s nachhaltig: Die neuen neuronale Strukturen sind gebildet und können nach Belieben ausgebaut werden. Wenn du dir vorgenommen hast, dich mehr um deine Freunde zu kümmern, kannst du dir auch die Zeit nehmen, um geliebten Menschen eine Nachricht zu schreiben. Vielleicht sogar einen physischen Brief. Dabei sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Die Kraft des Rituals hilft dir, deine Vorsätze umzusetzen.

Tipp Nr. 4:
Andere Vorsätze fassen

Wenn es mit den bisherigen Tricks nicht geklappt hat, solltest du es mit einem radikal anderen Ansatz versuchen: Fasse keine Vorsätze, bei denen es um «besser, grösser, schneller» geht. Frage dich stattdessen: «In welchen Bereichen möchte ich im kommenden Jahr den Fuss ein wenig vom Gas nehmen?» «In welchen Bereichen, in denen ich viel zu lange «dran» geblieben bin, möchte ich in Zukunft früher aufhören?» Die gewonnene Energie kannst du in eine andere Tätigkeit stecken und umgekehrt sagen: «In welchen Bereichen, in denen ich früher viel zu früh ausgestiegen bin, möchte ich in Zukunft länger «dran» bleiben?

Ein weiterer Vorsatz unter dem Motto «andere Vorsätze fassen»: «Sag häufiger Ja» – auch wenn das mit Anstrengung verbunden ist. Einfach, weil du wirklich Lust darauf hast. Oder das Gegenteil: «Sag häufiger Nein» und halte die entsprechenden Konsequenzen aus. Du wirst ganz oft feststellen, dass die Worst-Case-Szenarien, die mit dem Nein vermeintlich einhergehen, in den allermeisten Fällen gar nicht eintreten.

Setz deine guten Vorsätze in die Tat um

Wie schauen deine Vorsätze für das kommende Jahr aus? Was möchtest du 2022 wirklich erreichen? Was hat dich bis anhin daran gehindert? Gerne helfe ich dir, deine Wünsche zu realisieren und und Ziele zu erreichen.

Dominique-Raymond-Rychner-Life-und-Business-Coach-Zuerich

Über den Autor

Dominique Raymond Rychner ist CEO und Partner bei einer international tätigen Wirtschaftsboutique sowie systemischer Transformationscoach. Er ist Vater von zwei Teenagern, glücklich geschieden und bietet Live- oder Online-Coachings, Kurse und Seminare für Männer, Frauen, Paare, Familien und Unternehmen im Bereiche der Persönlichkeitsentwicklung sowie der Stärkung der Finanzintelligenz an. Er bringt über 25 Jahre Erfahrung in Beratung und Training mit. Das Credo seiner Arbeit lautet: "Lebe moneysmart und beziehungsweise – für ein Leben voller Selbstbestimmung und Freiheit."

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